ARCOSYSTEM® Grösse 1 und 2

Aufgeständerter GFK-Kabelkanal

Der aufgeständerte GFK-Kabelkanal basiert auf einem Mehrkammernsystem und einer zusätzlichen Faserverbundverstärkung in Form von Glasfasergeweben anstatt nur Glasfasermatten. Im Vorfeld gemachte Biegeversuche haben gezeigt, dass das Mehrkammersystem und das Glasfasergewebe anderen Systemen überlegen ist.


Kunststoff-Kabelkanäle im Faserverbund gelten als wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Kabelkanälen aus Beton und kommen bei der Kommunikations- und Stromversorgung der Bahntechnik im Außenbereich immer häufiger zum Einsatz. Neben einer Verkürzung der Projektdauer werden gleichzeitig die Bau- und Arbeitskosten gesenkt und brandschutztechnische Trends aufgegriffen.


Die aufgeständerten GFK-Kabelkanäle ARCOSYSTEM® Grösse 1 und Grösse 2 wurden eigens für topographisch schwieriges Gelände entlang Gleisen entwickelt und bieten zuverlässigen Schutz gegen äußere Einflüsse. Sogar unter schwierigsten Bedingungen ist das Verlegen der Kabel problemlos. Der Maximalabstand zwischen zwei Pfosten beträgt 6 Meter.


Einige Features zu unseren pultrudierten GFK-Profilen:

  • eingestuft in Brandklasse K1/3 mm nach DIN 53438 Teil 2
  • Formstabilität auch bei extremen Temperaturschwankungen
  • elektrische Isolierung und gute Wärmeisolierung
  • Gewichtsersparnis gegenüber metallischen Werkstoffen
  • korrosionsbeständig

Der aufgeständerte GFK-Kabelkanal ARCOSYSTEM® bietet zuverlässigen Schutz gegen äussere Einflüsse und wurde für topographisch schwieriges Gelände entlang den Bahntrassen entwickelt. Die Stützweite zwischen den Pfosten beträgt 6 Meter. Der aufgeständerte GFK-Kabelkanal wird in Grösse 1 mit einem nutzbaren Querschnitt von 100 x 150 mm und Grösse 2 mit 250 x 150 mm angeboten. ARCOSYSTEM® Grösse 1 und Grösse 2 sind aus glasfaserverstärktem Kunststoff und somit extrem leicht und stabil. Der GFK-Trog ist doppelwandig und verfügt somit über eine deutlich höhere Festigkeit. Der GFK-Trog wird schwimmend in den Befestigungskopf eingeführt und dies macht die Montage extrem schnell und einfach. Der GFK-Deckel wird ohne zusätzliches Verschrauben in den Trog eingerastet. Als Abrundung steht ein grosses Sortiment an Anbau- und Befestigungsteilen zur Verfügung. Mit den Anbau- und Befestigungsteilen kann der aufgeständerte GFK-Kabelkanal an fast jede Geländeform angepasst werden.

Kunststoff-Kabelkanäle aus Faserverbund oder Polypropylen gelten als wirtschaftliche Alternative zu herkömmlichen Kabelkanälen aus Beton und kommen bei der Kommunikations- und Stromversorgung im Kabel-Trassenbau der Bahnen immer häufiger zum Einsatz. Neben einer Verkürzung der Projektdauer werden gleichzeitig die Bau- und Arbeitskosten gesenkt. Der aufgeständerte GFK-Kabelkanal basiert auf einem Mehrkammersystem und einer zusätzlichen Glasfaserverstärkung in Form von Glasfasergeweben anstatt nur Glasfasermatten. Der Einsatz eines Glasgewebes und das Mehrkammersystem bringen eine deutliche höhere Festigkeit in Querrichtung. Mit dieser Formgebung und Glasfaserverstärkung kann der Nachteil der Anisotropie von Faserverbundstoffen verbessert werden. Das System ist zudem so ausgelegt, dass der GFK-Trog schwimmend in den Befestigungskopf (starr oder verschwenkbar) eingeführt wird.

Im Vorfeld gemachte Biegeversuche haben gezeigt, dass das Mehrkammersystem zusammen mit dem Glasfasergewebe anderen Systemen überlegen ist. Aufgrund der Schrägstellung der Seitenwände wurde der Befestigungskopf so gestaltet, dass der GFK-Kabelkanaltrog schwimmend gelagert werden kann. Schwimmende Lagerung oder ein ganz einfaches Einschieben in den Befestigungstrog ist wichtig für eine vereinfachte Montage. Intensiviert wurde auch die Entwicklung eines schraubenlosen, einrastbaren Deckels, der die Montagezeit nochmals verkürzt. Die aufgeständerten Systeme ARCOSYSTEM® Grösse 1 und Grösse 2 sind sehr einfach zu installieren.

Der aufgeständerte GFK-Kabelkanal wird in Grösse 1 mit einem nutzbaren Querschnitt von 100 x 150 mm und Grösse 2 mit 250 x 150 mm angeboten. Das aufgeständerte GFK-Kabelführungssystem ARCOSYSTEM® darf nur dann eingesetzt werden, wenn keine Lasten aus dem Eisenbahnverkehr auf dieses System einwirken und die öffentliche Sicherheit und Ordnung nicht gefährdet wird. Der Mindestabstand zur Gleismitte ist in Abhängigkeit der Streckengeschwindigkeit nach den derzeit gültigen Richtlinien der DB AG festzulegen. Der Einsatz des aufgeständerten GFK-Kabelführungssystems ARCOSYSTEM® ist in Gegenden, in denen mit Schneerutsch und Schneeverwehungen gerechnet werden muss (z. B. alpine Gegenden, Geländeeinschnitte und auf Dämmen), vor allem in der Schneelastzone III, sowie in Steinschlagzonen, grundsätzlich zu prüfen.

 

Einfache Installation

Befestigungskopf, Sigma-Pfosten, GFK-Trog und -Deckel sind extrem einfach zu installieren. Der Sigma-Pfosten wird in den Boden gerammt und der Befestigungskopf (starr oder verschwenkbar) wird mit dem Sigma-Pfosten verschraubt. Der 6 Meter lange GFK-Trog wird schwimmend in den Befestigungskopf eingeführt. Abschliessend wird der 6 Meter lange GFK-Deckel in den GFK-Trog eingerastet.

 

Vorteile

Dank dem einfachen Installationssystem wird die Arbeitszeit extrem verkürzt. Die einfache und daher schnelle Installation ist ein grosser Vorteil. Gesamthaft gesehen stellt der aufgeständerte GFK-Kabelkanal eine wirtschaftlich gute Alternative zu den konventionellen Beton Kabelkanälen dar. Dank dieser Lösung wird die Projektdauer verkürzt und die Projekt- und Arbeitskosten werden gesenkt.

  • einfache und schnelle Verlegung
  • hohe mechanische Festigkeit
  • hohe Stabilität aufgrund Mehrkammernsystem
  • korrosions- und witterungsbeständig
  • elektrisch isolierend
  • keine Erdung erforderlich
  • geringe Transportkosten
  • einrastbarer Deckel
  • grosses Sortiment an Anbau- und Befestigungsteilen
  • Nachhaltigkeit
  • minimaler Wartungsaufwand


Technische Daten

Werkstoff

Polyesterharz mit Glasfasergeweben und Glasfaserrovings verstärkt. Aussen mit Oberflächenvlies.

 

Mechanische Werte

Der aufgeständerte GFK-Kabelkanal ARCOSYSTEM® Grösse 1 ist für eine Nutzlast von 0.45 kN/m und 0.9 kN/m für ARCOSYSTEM® Grösse 2, zzgl. einer Mannlast in der Mitte des Kanals von 0.75 kN vertikal und einer horizontalen Windlast von 1.45 kN/m2 ausgelegt.

 

Elektrisches Verhalten

Erdung und isolierter Aufbau sind nicht erforderlich. Elektrische Durchschlagspannung nach DIN EN IEC 60243-2 25 kV.

 

Thermische Eigenschaften

Bei Aussentemperaturen von -30 °C bis +80 °C besteht eine Dauerformbeständigkeit.

 

Brandverhalten

Eingestuft in K1/3 mm nach DIN 53438 Teil 2 V0 nach UL 94, S4 nach DIN 5510-2 Halogenfrei nach IEC 61249-2-21

 

Gewicht

ARCOSYSTEM® Grösse 1 ca. 5 kg/lfm für Trog und Deckel 

ARCOSYSTEM® Grösse 2 ca. 7.5 kg/lfm für Trog und Deckel

Bilder von Anwendungen

Kabelkanal aufgeständert - Standardspannweite 6 Meter

Personenverkehr und Warentransporte mit der Bahn nehmen stetig zu. Bahnnetze werden ausgebaut und technische Anlagen müssen miteinander verbunden werden. Die Vernetzung entlang der deutschen und europäischen Bahntrassen wird immer weiter ausgebaut. Die Nutzbarkeit technischer Anlagen steht und fällt mit der Verfügbarkeit von Stromversorgung und Informationsübertragung. Um diese zu gewährleisten, müssen Kabel wirksam gegen Einflüsse von aussen geschützt werden. Kilometerlange Kabel stellen sicher, dass Weichenantriebe und Signale gesteuert und elektronische Stellwerke verbunden werden können, dass das Bahnpersonal über den GSM-R Zugfunk kommunizieren kann und dass sonstige Stromverbraucher oder Datenanwender versorgt werden können. Vor allem in extrem verdichteten Ballungsgebieten, Knotenpunkten oder Citylagen wie z.B. in Berlin, London oder Paris, spielt dabei die Logistik während des Ausbaus eine entscheidende Rolle. Auch in anderen schlecht zugänglichen Gebieten wie Böschungslagen ist die Verwendung von schweren Beton-Kabelkanälen sehr personalaufwendig und kostenintensiv. Die DB Netz AG hat Ende des Millenniums ein Lastenheft für erdverlegte Kunststoff Kabelkanäle und aufgeständerte GFK-Kabelkanäle als Alternative zu Betontrögen verfasst. Kunststoff Kabelkanäle erdverlegt oder aufgeständert haben den Anspruch, leicht zu sein, das erleichtert die Montage. Bei schwierigen und unwegsamen Geländeverhältnissen oder bei beschränkten Platz- und Eigentumsverhältnissen entlang den Eisenbahnstrecken der DB AG ist es aus technischen, betrieblichen und wirtschaftlichen Gründen nicht immer möglich, konventionelle, erdverlegte Beton- oder Kunststoff -Kabelkanäle zur Aufnahme und Führung von Kabeln zu bauen. In diesen Fällen soll das aufgeständerte GFK-Kabelführungssystem ARCOSYSTEM® eine wirtschaftliche Alternative sein. Das Gesamtsystem ist so konzipiert, dass es möglich ist, das GFK-Kabelführungssystem in aufgeständerter Bauweise, an Wänden und Brückengeländern zu montieren. Hierbei ist zu beachten, dass das System häufig auch in Hanglagen eingebaut werden muss.

 

Vergleich Beton zu Kunststoff

Ein Beton-Kabelkanal Grösse 1 hat ein Trog-Gewicht von 85 Kg, Grösse 2 von 126 Kg. Hinzu kommen 20 Kg Deckelgewicht bei Grösse 1 und 40 Kg bei Grösse 2. Das Gleiche hat in Kunststoff erdverlegt oder aufgeständert  inkl. Trog und Deckel ein Gewicht von 5 kg für Grösse 1 und 8 kg für Grösse 2. Beton-Kabelkanäle werden zuerst per LKW angeliefert und lassen sich aufgrund des hohen Gewichtes im Gegensatz zu Kunststoff Kabelkanälen nur in sehr viel kleineren Mengen anliefern. 1 LKW-Lieferung Beton-Kabelkanäle in Grösse 1 bei einer Ausnutzung von 24 Tonnen Frachtgewicht ergibt ca. 230 Meter Trog und Deckel, bei Grösse 2 sind es gerade noch ca. 145 Meter. Ein LKW vollgeladen mit erdverlegten oder aufgeständerten Kabelkanälen kann 2000 m Grösse 1 und 1000 m Grösse 2 laden. Die Beton-Kabelkanäle werden auf Schienenfahrzeuge umgeladen und müssen dann im Gegensatz zu Kunststoff Kabelkanälen mit Hebewerkzeugen abgeladen werden. Das Montageteam kann mit den auf den Schienenfahrzeugen befindlichen Hebevorrichtungen jeweils nur einen Beton-Kabelkanal aufnehmen und in das Sandbett legen. Hohes Gewicht und erschwerter Zugang zu Streckenabschnitt kann dann zu längeren und teureren Bauzeiten führen. Darüber hinaus muss aus Sicherheitsgründen während der Bauarbeiten das betroffene Gleis für den Bahnverkehr gesperrt bleiben. In Ballungsgebieten oder Knotenpunkten sind Sperrzeiten in heutigen Zeiten extrem schwer zu bekommen. Bei Brückenquerungen kann man Beton-Kabelkanäle fast nicht verwenden. Kunststoff Kabelkanäle haben demnach in Bezug auf Transport, Handling und Verlegung in schwer zugänglichen oder dicht verbauten Gebieten erhebliche Vorteile.